Kunst-Projekt POMMES SCHRANKE mit Plakat-Edition der Groupe Smirage
Plakatserie über eine fiktive Ausstellung, entstanden im Rahmen des kooperativen Kunstprojekts POMMES SCHRANKE mit dem Berufsverband Bildender Künstler und der Malwerkstatt Groupe Smirage in der Stiftung Pfennigparade, März 2016
M: Ich würde gerne etwas von hier machen, vielleicht mit Spurlinien von Rollstühlen bei euch im Foyer …
Mi: Ich würde gern weniger machen, was ist, sondern lieber, was sein könnte.
M: Vielleicht draußen irgendwo, wo Leute sind? An der U-Bahn? Milbertshofen? Baulich eher schwierig, da sind die Wände in schmalen Stufen horizontal gegliedert. Königsplatz? Liegt auf der Strecke.
R: Warum nicht Königsplatz? Bei den Klassikern. Gönnen wir uns mal was!
M: Da, wo wir alle niemals reinkommen werden.
A: Ist ja nichts Neues, dass die meisten prominenten (und meist toten) Künstler zu Lebzeiten die ärmsten Schweine waren. Und irgendwann später wurde Caspar David Friedrich von einem Kurator entdeckt und zum Genie erklärt.
H: (der Hausmeister, der mit am Tisch in der Kantine sitzt) Das muss gut abgehangen sein.
R: Das hängt auch mit Geld zusammen.
Gut abgehangen müssen die Kunstwerke sein, die prominent im Münchner U-Bahnhof Königsplatz angebracht sind. Dort hängen die Klassiker und Blockbuster der Kunstgeschichte, von Jawlensky bis Kandinsky, von Miro bis Marc, alles was im kulturellen Mainstream-Gedächtnis als hohe und edle Kunst verankert ist. Demgegenüber war diese Plakatserie ein kurzes Aufblitzen real lebender Künstler, ihrer Arbeit und ihrer teils ungewöhlichen Lebenssituation als Schwerbehinderte.